Kardiovaskuläre Risikoevaluierung

Kurz für Eilige:
Seit Anfang 2025 ist eine Risikoevaluierung für alle Piloten mit

Class1- und Class 2-Medical ab dem 40. Lebensjahr vorgeschrieben.
Bei der Feststellung, wie hoch das Risiko ist, eine Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems zu erleiden und damit möglicherweise eine lebensgefährliche Situation während des Fluges zu erleben, handelt es sich um eine sinnvolle neue Regelung.
Wenn Risikofaktoren vorhanden sind, werden Laborwerte erforderlich (Fettwerte: mindestens HDL, LDL; Triglyceride; idealerweise auch zB HBA1c, ein Zuckerstoffwechselwert).

Seit 13.2.2025 ist im Rahmen der flugmedizinischen Untersuchung die Evaluierung des Risikos, eine kardiovaskuläre Erkrankung (z.B. Herzinfarkt, Hirnschlag) zu erleiden, für Class1- und Class2-Medicals durchzuführen.

Früh genug festgestellt kann somit manchen Erkrankungen sinnvoll gegengesteuert werden, was sicherlich im Sinne jedes Piloten und auch deren Passagieren ist.

Vorgeschrieben ist dies bei der ersten Untersuchung nach dem 40. Lebensjahr, bei entsprechenden Risikofaktoren ist dies auch früher sinnvoll.
In dem Zusammenhang wird im Gespräch und bei der medizinischen Untersuchung erhoben, ob Risikofaktoren vorhanden sind.
Bei Vorhandensein von zwei Risikofaktoren müssen die Blutfettwerte und der Zuckerstoffwechselwerte mittels einer Laboruntersuchung ermittelt werden.
Unbedingt erforderlich sind in dem Fall folgende Werte: HDL, LDL, Triglyceride.
Zusätzlich sinnvoll ist z.B. HBA1c (ein Zuckerstoffwechselwert)

Rauchen ist ein schwerwiegender negativer Faktor für die kardiovaskuläre Gesundheit.
Der Blutdruck ist ein wichtige Parameter.
Lebensstil und Ernährung bzw. Übergewicht spielen ebenfalls eine große Rolle.
Weiters ist schließlich zu erheben, ob diese Erkrankungen in der Familie gehäuft aufgetreten sind.

Falls sich das Risiko als sehr hoch herausstellt, muss der Fliegerarzt eine Stellungnahme eines Kardiologen einholen und die Untersuchung vor Ausstellen eines Medicals an die Flugbehörde überweisen.

Die vorgeschriebenen Wiederholungen dieser Untersuchung richten sich nach Medical-Klasse und Alter des Piloten/der Pilotin.

Klasse 1:

40-49 Jahrealle 5 Jahre
50-59 Jahrealle 3 Jahre
ab 60 Jahrealle 2 Jahre

Klasse 2:

40-59 Jahrealle 5 Jahre
ab 60 Jahrealle 2 Jahre

Jährliche Gesundenuntersuchungen („Vorsorgeuntersuchungen“) beim Hausarzt sind sowieso eine sinnvolle Idee und werden üblicherweise von der Sozialversicherung bezahlt. Bei diesen Untersuchungen werden diese erforderlichen Werte erhoben und können/sollen zur Medical-Untersuchung mitgebracht werden.

Zusammenfassung:
Bei der Feststellung, wie hoch das Risiko ist, eine Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems zu erleiden und damit möglicherweise eine lebensgefährliche Situation während des Fluges zu erleben, handelt es sich um eine sinnvolle neue Regelung.
Wenn Risikofaktoren vorhanden sind, sind Laborwerte erforderlich (Fettwerte: mindestens HDL, LDL; Triglyceride; idealerweise auch zB HBA1c, ein Zuckerstoffwechselwert).
Bewegungsmangel, Übergewicht und Bluthochdruck erhöhen das Risiko.
Rauchen verschlechtert die kardiovaskuläre Gesundheit entscheidend.

Bitte bringen Sie, wenn vorhanden, in jedem Fall aktuelle Laborwerte mit.